Rettbergsaue zwischen Biebrich und Schierstein


Schutzstatus:
Schlagworte: 
Aue, Fluss, Insel
  • 16 Apr, 2015
  • S. Rösner, M. Marx

Gebietsbeschreibung

Mitten im Rhein - an der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen - erstreckt sich die etwa drei Kilometer lange und ca. 300 m breite Insel. Auf etwa 68 Hektar bietet die zwischen Biebrich und Schierstein gelegene Insel Campern und Naturliebhabern ein reich strukturiertes Einod.

Sie erreichen die Insel u.a. per Personenfähre: www.mainzund.de/mit-personenfaehre-auf-die-rettbergsaue/

Lesen Sie einen reisebericht bei GEO: http://www.geo.de/reisen/.../Mit-der-MS-Tamara-zur-Rettbergsaue

 

Weiterführende Links:

Schwarzmilan ( Milvus migrans )

Artname (deutsch): 
Schwarzmilan
Englischer Artname: 
Black kite

Die Schwarzmilane, die im Vergleich zu den Rotmilanen im Flug eine weniger starke Schwanzgabelung aufweisen, sind weltweit gesehen die häufigste Greifvogelart. In Deutschland beherbergt Hessen die meisten der deutschen Brutbestände – mehr als 10%. Üblicherweise halten sich Schwarzmilane in gewässernahen Waldrandbereichen oder in sogenannten „Galeriewäldern“ auf. Demnach besteht auch ihre Nahrung hauptsächlich aus Fischen, aber kann auch – oft schon tote – Kleinsäuger und Vögel beinhalten. Dafür suchen sie nicht selten in großen Trupps über Mülldeponien. Da Schwarzmilane oft in größeren Gruppen unterwegs sind, ist es auch nicht verwunderlich, dass sie Gemeinschaftsschlafplätze bilden. Nach dem Ende des Brutgeschäfts können an solchen Orten mehr als 100 Vögel zusammen anzutreffen sein, wovon die ersten ab Ende Juli in die westafrikanischen Überwinterungsgebiete aufbrechen.

Stockente ( Anas platyrhynchos )

Artname (deutsch): 
Stockente
Englischer Artname: 
Mallard

Die Entenart, die jeder von Kindheit an kennen sollte, ist die Stockente. Sie stellt nämlich die häufigste und am weitesten verbreitete Entenart dar. Die Stockente kommt überall dort vor, wo auch Gewässer anzutreffen sind und ist demnach wenig wählerisch. Die wichtigsten Strukturen, die sie in solchen Regionen benötigt, sind kleine, geschützte Bereiche in Ufernähe, um das Nest anzulegen. Doch selbst dieses Kriterium zur Nistplatzanlage wird flexibel von der Stockente ausgelegt. So wurden auch schon Nester auf Waldflächen oder an Gebäuden gefunden, die über einen Kilometer vom Gewässer entfernt waren. Obwohl die Stockente häufig anzutreffen ist, darf nicht unerwähnt bleiben, wie stark ihr hessischer Bestand in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat. Vermutlich der Bejagung in Hessen, Frankreich und im Mittelmeerraum geschuldet, beträgt der Verlust in Hessen mehr als ein Viertel. Möglicherweise tragen auch Faktoren wie Gelegeplünderung durch tierische Räuber oder abnehmende Eutrophierung zum Bestandsverlust in Hessen bei.

Fischadler ( Panadion haliaetus )

Artname (deutsch): 
Fischadler
Englischer Artname: 
Osprey

Die Geschichte des Fischadlers in Deutschland gleicht einer kleinen Erfolgsstory. Früher wurde sein Bestand durch exzessive Verfolgung fast vollkommen ausgerottet. Heute vermehren sich diese Greife wieder und breiten sich wieder gen Westen aus. Trotzdem gab es seit über 100 Jahren keinen erfolgreichen Brutversuch dieser Fischfresser mehr in unserem Bundesland. Doch da die Fischadler immer wieder in hessische Gebiete vordringen und dort Balz- und Paarungsverhalten zeigen, ist davon auszugehen, dass zukünftige Bruten möglich sind. Deshalb wurden in einigen Teilen Hessens auch künstliche Nisthilfen angebracht, um die Vögel in ihrem Besiedlungsvorhaben zu unterstützen. Sollte ein Brutversuch hier gelingen, dann wäre Hessen der bisher westlichste, deutsche Brutstandort von Fischadlern.

Lachmöwe ( Larus ridibundus )

Artname (deutsch): 
Lachmöwe
Englischer Artname: 
Black-headed gull

Obwohl der Name dazu einlädt, zu denken, die Lachmöwe könnte sehr viel lachen, bezieht er sich eher auf die „Lache“ – Pfütze. Da sie sich oft in Kolonien auf Seen, in Schilfzonen, in Sumpfgebieten oder küstennahen Gewässern aufhält, bezieht sich ihr Name also eher auf ihren Aufenthaltsort als auf ihre Stimme. Obwohl Lachmöwen in Deutschland zu den weit verbreiteten Brutvögeln gehören, sind sie in Hessen eher selten vertreten. Dies liegt vor allem am Mangel möglicher Brutplätze. Die wenigen vorhandenen Brutpaare befinden sich überwiegend in Gebieten mit weit reichenden Verlandungszonen an stehenden und langsam fließenden Gewässern. Nach der Brutzeit kommt es insbesondere am Rhein und Main zu großen Lachmöwenvorkommen, da sie dort die Schlafkolonien bilden.

Wanderfalke ( Falco peregrinus )

Artname (deutsch): 
Wanderfalke
Englischer Artname: 
Peregrine falcon

Der schnellste Vogel im Sturzflug ist der Wanderfalke. Die Angaben zu seinen Spitzengeschwindigkeiten reichen von 140km/h bis zu 340km/h. Gepaart mit seiner Wendigkeit ist es für ihn ein leichtes, Beute von der Größe eines Finks bis zur Pfeifente zu ergreifen. Deshalb wurden die Tiere auch schon im Mittelalter gehalten und zur Jagd abgerichtet. Aufgrund des Einsatzes von DDT zur Insektenvernichtung hatten diese Vögel in 1950er bis 1970er Jahren allerdings mit erheblichen Bestandseinbußen zu kämpfen. Da sie Räuber sind und damit weit oben in der Nahrungskette stehen, reicherte sich das fettlösliche DDT im Körper der Altvögel an. Die Auswirkungen waren tragisch, denn durch die Giftstoffe wurde der Zustand der Eischalen beeinflusst. Sie wurden so weich und brüchig, dass sie unter dem Gewicht der brütenden Tiere zerbrachen. Durch das Verbot dieses Insektizids konnten sich die Vögel aber glücklicherweise wieder erholen und finden neben ihren früheren Nistmöglichkeiten heutzutage auch neue Habitate in urbanen Gebieten, die sie gerne besetzen.