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  • Seen, Wiesen und Radwege: die Lahnauen bei Dutenhofen und Heuchelheim. © S. Rösner Lahnauen bei Gießen Aue, See, Wiese
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  • Herrngarten Darmstadt See, Wald, Wiese
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  • Bingenheimer Ried, Naturschutzgebiet in der Wetterau. Bingenheimer Ried Aue, Grünland, See, Wiese

Obstpfad Sossenheim

item

Project Beschreibung

Eingebettet in den Sossenheimer Obstpfad, der als 4,5 km lange Route in den Frankfurter „GrünGürtel“ integriert ist, lässt sich hier der gefährdete Lebensraum Streuobstwiese mit seinen Bewohnern in der Offenlandschaft entdecken. Viele der hier brütenden Vogelarten sind selten geworden, weil ihnen die vielerorts intensive Bewirtschaftung mit starkem Pestizid- und Düngereinsatz keine Überlebensmöglichkeiten lässt:

Ein ausgedehntes Wegenetz macht einen Ausflug rund um und in das Gebiet sehr attraktiv. Egal ob mit Rad, Laufrad, zum Joggen oder mit dem Kinderwagen oder Rollstuhl. Wer sich mir Fernglas ausstattet, kann bei einem Spaziergang so manchen Edelstein des Naturschutzes entdecken. Viel Spaß!

Weiterführender Informationen:

  • Link mit Karte www.outdooractive.com/de/.../sossenheimer-obstpfad
  • Rundweg GrünGürtel www.outdooractive.com
  • Apfelblütenwanderung www.frankfurter-stadtevents.de
  • Parkplatz an der Straße Alt Sossenheim am Abzweig Wiesenfeldstraße
  • Besonderheit: Faulbrunnen

Bahn & Bus:

  • Buslinien 50, 55, 58 bis Haltestelle Sossenheim Kirchenberg

 

Live Preview
  • Schlagworte

    • Naturschutzgebiet
  • Autor/in

    S. Rösner

Feldlerche ( Alauda arvensis )

Artname (deutsch): 
Feldlerche
Englischer Artname: 
Skylark

Die Feldlerche ist Meistersängerin und Athletin: Sie kombiniert ihren Gesang mit einem manchmal mehr als 20 Minuten andauernden, sehr anstrengenden Schauflug hoch über den Feldern. Zum Abschluss dieses Singfluges lässt sie sich wie ein Stein aus über 100 Metern zu Boden fallen. Durch die intensive Landwirtschaft wurde der ursprüngliche „Allerweltsvogel“ in manchen Gebieten sehr stark zurückgedrängt oder ist sogar ausgestorben.

Steinkauz ( Athene noctua )

Artname (deutsch): 
Steinkauz
Englischer Artname: 
Little Owl
<p>Weil ihm der Streuobstgürtel im Raum Frankfurt noch ausreichend Lebensraum bietet, ist die Brutpopulation des Steinkauzes in Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders groß und stabil. Als sehr standorttreuer Bodenjäger ernährt sich die durch die Vorliebe für Streuobst auch als „Äpplereule“ bekannte Art vor allem von Mäusen und benötigt dafür Flächen mit niedriger Vegetation.</p>

Goldammer ( Emberiza citrinella )

Artname (deutsch): 
Goldammer
Englischer Artname: 
Yellowhammer

Die zitronengelb leuchtende Goldammer gehört mit geschätzten 200.000 Brutpaaren zu den häufigsten und auffälligsten Arten unserer Agrarlandschaft. Für den Nestbau und als Singwarte benötigt die Goldammer Hecken oder Gebüsche, auf denen die Männchen hoch oben sitzend ihren einfachen und vertrauten Gesang vortragen: „Wie, wie, wie hab ich dich liiieb“.

Mauersegler ( Apus apus )

Artname (deutsch): 
Mauersegler
Englischer Artname: 
Common Swift

Auf den ersten Blick ähneln sie sehr den Schwalben, doch sind Mauersegler Verwandte der amerikanischen Kolibris. Die langen, sichelförmigen Flügel und die dunkle Unterseite sind typische Merkmale. Und die Anpassung an das Luftleben geht bei ihnen noch viel weiter als bei den Schwalben: Segler schlafen, jagen und paaren sich in der Luft! Nur zum Brüten suchen sie Spalten in alten Gebäuden oder Felswänden auf. Bei kühler Witterung weichen die Vielflieger einfach bis zum Mittelmeer aus.

Grünspecht ( Picus viridis )

Artname (deutsch): 
Grünspecht
Englischer Artname: 
Green Woodpecker

Ein grüner Specht? Farblich erinnert der Grünspecht mehr an einen Sittich als an unsere anderen, schwarz-weißen Spechte. Diese Färbung stellt eine spektakuläre Anpassung dar, denn der Grünspecht ist viel auf kurzrasigem Boden unterwegs, wo er durch die grüne Färbung sehr gut getarnt ist. Als „Erdspecht“ sucht er dort Ameisen, seine Leibspeise.

Infrastruktur: 
Fahrradweg, Naturlehrpfad, Lehrpfad
Steinkauz. © S. Rösner
Steinkauz. © S. Rösner
Steinkauzröhre. © S. Rösner
Steinkauz. © S. Rösner
Auf der Jagd nach bodenlebenden Insekten. © S. Rösner

Lahnauen bei Gießen

item

Project Beschreibung

Die Lahnaue mit Flächen in Gießen, Wetzlar, Heuchelheim und Lahnau befindet sich in den beiden Landkreisen Gießen und Lahn-Dill und gehört mit 251 nachgewiesenen Brut- und Rastvögeln zu den bedeutendsten Vogelschutzgebieten.

Im Bereich des Gießener Beckens mit den Schutzgebieten ist die Lahnaue am stärksten abgesenkt – mit 0,35 Promille ist das Gefälle der Lahn rund um Heuchelheim am geringsten – und wird vom Überschwemmungsbereich der Lahn beeinflusst. Der etwa 2 km breite Talboden stellt einen der wichtigsten Retentionsräume im gesamten Gewässerverlauf dar, was zur Ausbildung des auentypischen Kleinreliefs mit Mulden, Senken und Aufhöhungen führte. Da der hohe Wasserstand eine Ackernutzung in der Aue verhindert, wird ein großer Teil des Vogelschutzgebiets als Grünland genutzt. Durch die kleinparzellierten Besitzverhältnisse der Flächen ist eine zeitliche Staffelung der Mähzeiten möglich, was dem Naturschutz zugute kommen kann.

Im 17. Und 18. Jahrhundert wurde die Lahn bis Gießen schiffbar gemacht, so dass Flussbegradigungen, Schleusenbau und Durchstriche von Flussschleifen wesentliche Eingriffe im Lahntal darstellten. Von 1960 bis 1996 wurde industriell Kies gewonnen. Dank der Bürgerinitiative „Rettet die Lahnaue“, HGON und NABU existieren die heutigen Schutzgebiete in der Lahnaue: Das 560 ha große Vogelschutzgebiet beinhaltet ein etwas kleines FFH-Gebiet und die drei Naturschutzgebiete „Auloch bei Dutenhofen und Sändchen von Atzbach“, „Westspitze Dutenhofener See“ und „Lahnaue bei Atzbach, Dutenhofen und Heuchelheim“. Hier finden sich unterschiedliche Lebensräume, wie Auenwiesen, gewässerbegleitender Auenwald, Flachwassergebiete, Verlandungszonen, Steilufer, Nasswiesen, Kiesbänke, Teiche und Tümpel. Außerhalb der Schutzgebiete liegen der größere Ostteil des Dutenhofener Sees und zwei Auskiesungsseen, die der Freizeitnutzung dienen. Sowohl für Wasservögel als auch für Offenlandarten ist die Lahnaue eines der bedeutendsten Rastgebiete in Hessen.

Weiterführende Links:

  • Lahnpark Mittelhessen: www.lahnpark-mittelhessen.de
  • Heuchelheim www.heuchelheim.de
  • Beweidungsprojekt Lahnaue: http://www.weideprojekte-hessen.de/weideprojekte/hessen/lahnaue/
  • Exkursionen: http://www.hgon.de/mitmachen/veranstaltungen/
  • Pflegeplan: www.lahnau.de/.../Wissenswertes/Karte3_Lahnaue_VSG_Pflege_Ost.pdf
  • Pfaff, H: Ein Vogeljahr in der Lahnaue. http://www.travelnotes.de/lahn/lahnbuch/vogel.htm
  • Lahnradwanderweg: www.giessener-land.de
  • Das Jagdschlösschen: dasjagd.de
  • Gaststätte zum Anker: www.dutenhofenersee.de
  • Campingplatz Dutenhofener See: www.dutenhofenersee.de/campingplatz.html
  • Badesee: www.dutenhofenersee.de

In den 1960er Jahren begann man, die Kiese und Sande des Lahntals im Bereich Heuchelheim industriell abzubauen. Nach Ende der Abbauaktivitäten wurden die Gruben geflutet und als Ausgleich zu den massiven Eingriffen in die Lahnauen, weitere Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. So entstand über die Jahre eine naturnahe Auenlandschaft, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten wieder ein attraktives Habitat bieten. Teile der Seen sind heute für viele Menschen insbesondere im Sommer durch Biergarten, Badeoptionen, Wasserski-Angebote sehr attraktiv. Entlang der Radwanderwege kann man das Gebiet erkunden.

Besucherhinweise

  • Ausgangspunkt für Exkursionen sind die Parkplätze an der L 3359 südlich von Heuchelheim und die Eingangsbereiche zur Lahnaue vom Bahnhof Dutenhofen und Atzbach aus. Koordinaten: 50.575110, 8.629827 (Besuchertafel); 50.566093, 8.599794 (Lahnbrücke Dutenhofen in Nähe Bahnhof)
  • Busanbindung: Buslinien 11, 17/18, oder Bahnen RB40, RE40, R25/35 bis Haltestelle Wetzlar-Dutenhofen

  • Park & Ride Parkplatz des Bahnhofs Wetzlar-Dutenhofen

Literatur

  • Nitsche, S. & Nitsche L. (2009): Naturschutzgebiete in Hessen schützen – erleben – pflegen. Band 5. Landkreis Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Gießen. Herausgegeben von der Nordhessischen Gesellschaft für Naturkunde und Naturwissenschaften. cognitio, Niedenstein.
Live Preview
  • Schlagworte

    • Naturschutzgebiet
    • FFH-Gebiet
    • Natura 2000
    • Vogelschutzgebiet
  • Autor/in

    V. Mader & S. Rösner
Die Lahnauen ...

Schilf ( Phragmites australis )

Artname (deutsch): 
Schilf
Schilf ist die prägende Pflanze der Gewässerufer und Verlandungszonen schlechthin. Mit seinen unterirdischen Wurzelausläufern kann sich dieses mehrere Meter hohe Gras flächig ausbreiten, was zur Entstehung ausgedehnter „Schilfwälder“ führt; ein Landschaftselement, das für viele Feuchtgebiete Hessens typisch ist. Schilfröhrichte sind von elementarer Bedeutung für die Vogel- und auch sonstige Tierwelt an Gewässern. Der Bestandteil „Rohr“ im Namen weist oft auf einen typischen Schilfbewohner hin. Ein Beispiel hierfür sind die Rohrsänger – eine Gattung von im Schilf brütenden Singvögeln.

Haubentaucher ( Podiceps cristatus )

Artname (deutsch): 
Haubentaucher
Englischer Artname: 
Great Crested Grebe

Haubentaucher brüten an größeren Gewässern aller Art, wie Seitengewässer größerer Flussauen oder auch in gestauten Bereichen von Flüssen. In Hessen erreichen sie am Edersee den höchsten Brutbestand mit etwa 50 Paaren. In den Rheinauen ist ihre Dichte dagegen stark zurückgegangen. Die vom Menschen verursachten Schwankungen im Wasserstand, Verfolgung und schlechte Wasserqualität machten dem Haubentaucher vor allem in den 1970er Jahren zu schaffen. Durch Schutzmaßnahmen und ein besseres Nahrungsangebot konnte sein Bestand wieder ansteigen. Haubentaucher machen ihrem Namen alle Ehre: Vom Rücken ihrer Eltern aus können die kleinen Küken kurz nach dem Schlupf schon Tauchgänge bis zu 40 m Tiefe meistern. Besonders eindrucksvoll sind auch die Balztänze, die das Paar synchron oder spiegelbildlich vorführt und die schon im Spätwinter beobachtet werden können.

Höckerschwan ( Cygnus olor )

Artname (deutsch): 
Höckerschwan
Englischer Artname: 
Mute Swan

Der Höckerschwan brütet vorzugsweise an Stillgewässern in Auen größerer Flüsse. In besonders geeigneten Lebensräumen kann er hohe Dichten erreichen. Teilweise gibt es auch größere Vorkommen an Parkgewässern in Städten, wie in Frankfurt oder Marburg. Im Winter können wir Höckerschwäne oft auch in Trupps auf Feldern und Wiesen beobachten. Im Gegensatz zu Norddeutschland sind Höckerschwäne in Hessen nicht einheimisch, da sie über mehrere Jahrhunderte hinweg als Parkgeflügel ausgesetzt wurden. Nachdem der Bestand im Laufe des Zweiten Weltkriegs aufgrund des Hungers in der Bevölkerung weitgehend erloschen war, kam es erst wieder 1959 zur ersten Brut außerhalb von Parks. Seitdem hat der Bestand kontinuierlich zugenommen, auch wenn vielerorts ansässige Brutpaare nicht (mehr) brüten.

Das Märchen vom hässlichen Entlein? Nicht unbedingt: Eine interessante Besonderheit ist die sogenannte „Immutabilis-Variante“: Normalerweise sind die Dunenküken und Jungvögel grau, bei den Immutabilis dagegen sind die Jungen weiß. Diese Farbvariante  wurde vermutlich in historischer Zeit gezüchtet. Bei den Zählungen 2001 und 2002 gehörten etwa die Hälfte (46 %) dieser Farbvariante an, wobei häufig auch beide Formen in einer Schwanenfamilie auftreten. Immutabilis-Vögel sind zeitlebens durch fleischfarbene Beine und Schwimmhäute gekennzeichnet, ihnen fehlt der Farbstoff Melanin. Übrigens gehören die Höckerschwäne tatsächlich zur Familie der Entenvögel, genau wie die Gänse.

Tafelente ( Aythya ferina )

Artname (deutsch): 
Tafelente
Englischer Artname: 
Common Pochard

Die Tafelente gehört zu den seltensten Brutvögeln in Hessen, denn sie braucht dafür einen Lebensraum, den es bei uns nur selten gibt: Als Tauchente benötigt sie nährstoffreiche und gleichzeitig nicht zu flache Gewässer mit einem stabilen Wasserstand. Daher können wir die Tafelente bei uns oft an ehemaligen Fischteichen antreffen. Über längere Zeiträume hinweg kam es bisher nur in zwei Gebieten regelmäßig zu Bruten: Mooser Teiche im Vogelsbergkreis und Rhäden von Obersuhl in Hersfeld-Rotenburg. In der Lahnaue bei Gießen finden wir die Tafelente sporadisch oder nur über wenige Jahre. In Hessen nimmt der Brutbestand leider nicht zu und auch für bei uns überwinternde Tafelente geht die Tendenz zurück. Da die Tafelente Gewässer oft nur zeitweise nutzt und auf bestimmte Strukturen, wie eine dichte Verlandungszone, angewiesen ist, wird sie vom erhöhten Freizeitdruck in diesen Lebensräumen gestört.

Im Gegensatz zu den „Gründelenten“ taucht die Tafelente bis auf den Gewässerboden, um dort tierische und pflanzliche Nahrung zu suchen. Dabei bringt sie es auf erstaunliche 100-200 Tauchgänge pro Stunde.

Dorngrasmücke ( Sylvia communis )

Artname (deutsch): 
Dorngrasmücke
Englischer Artname: 
Common Whitethroat

Obwohl es bei den Dorngrasmücken immer einen Überschuss singender Männchen gibt – manche von ihnen besetzen zur Brutzeit auch mehrere Reviere – kann ihr Gesang mitunter etwas „unfreundlich“ umschrieben werden: „Heh da – Sie da – geh’n Sie mal weg da!“ Damit passt der kratzige Gesang gut zum dornigen Lebensraum. Diesen tragen die Männchen im Singflug oder von einer Warte aus vor. Wir können die Grasmücke mit den kontrastreichen rostbraunen Flügeln nur im Sommerhalbjahr beobachten. Wenn wir sie im dichten Gestrüpp entdecken, denn die Dorngrasmücke brütet in offenen Landschaften, die mit Hecken oder Einzelbüschen durchsetzt sind. Auch einzelne Dornenbüsche entlang von Bahngleisen oder verbuschte Obstwiesen werden von ihr bewohnt. Bei uns ist die Dorngrasmücke flächendeckend verbreitet und war sogar vor einigen Jahrzehnten die häufigste unserer Grasmückenarten, noch vor der Mönchsgrasmücke. Damit hat sie ihrem wissenschaftlichen Namen communis alle Ehre gemacht. Doch Ende der 1960er Jahre ging ihre Population in Europa dramatisch zurück: Als Langstreckenzieher überwintert die Dorngrasmücke in der Sahelzone und wurde vermutlich von Dürrejahren stark beeinflusst. Seit den 1990er Jahren verbessert sich die Bestandssituation wieder.

Waldwasserläufer ( Tringa ochropus )

Artname (deutsch): 
Waldwasserläufer
Englischer Artname: 
Green Sandpiper

Es gibt nur wenig sichere Brutnachweise des Waldwasserläufers in Hessen: um etwa 1900 und in den 1930er Jahren. Da es aus den letzten Jahren keine Bruthinweise gibt, gilt die Art bei uns als ausgestorben. Im Gegensatz zu anderen Watvögeln brütet der Waldwasserläufer in feuchten Bruch- und Auwäldern. Sein Nest baut er meist in alten Drosselnestern. Das Weibchen legt drei bis vier Eier und überlässt dann oft dem Männchen einen Großteil des Brütens und verlässt es manchmal schon vor dem Schlupf der Jungen. Ab Mitte Juni können so die ersten wegziehenden (weiblichen) Waldwasserläufer in Nord- und Osthessen beobachtet werden. Das Brutgebiet in Deutschland beschränkt sich vor allem auf den Nordosten, breitet sich jedoch scheinbar langsam nach Westen aus. Daher sollte in vernässten Waldgebieten im April auf balzende Waldwasserläufer und im Mai auf anhaltend warnende Tiere geachtet werden.

Infrastruktur: 
Lahntalradweg, Hessischer Radfernweh R7, Biergarten, Wanderweg, Badesee, Bahnhof, Gastronomie

Borkener See

item

Project Beschreibung

​Der von Wiesen und Wäldern umgebene, künstlich durch Braunkohletagebau geschaffene Borkener See zählt mit seinen rund  139 ha zu den größten Seen in Hessen. Gemeinsam mit dem Singliser und dem Stockelacher See zählt er zum Borkener Seenland. Mit seinem oligotrophen (nährstoffarmen) Wasserkörper bildet er das Kernstück eines der größten und bundesweit bedeutsamsten Naturschutzgebiete, das vor allem als Rastgebiet für zahlreiche seltene Vogelarten dient. Aufgrund seines großen Wasserkörpers und seiner klimatisch milden Lage bleibt er lange eisfrei.

Das Gebiet ist durch einen ca. sieben Kilometer langen Radwanderweg erschlossen und die vielen Beobachtungsstände laden regelrecht zur Vogelbeobachtung ein. Lohnenswert ist ebenfalls ein Besuch des Naturschutzinformationszentrums Borkener See.

  • Weiterführender Link: www.braunkohle-bergbaumuseum.de/...
  • Braunkohle-Rundweg: www.nordhessen.de/de/geheimtipp-am-borkener-see
  • Seerestaurant Stockelache: www.seerestaurant-stockelache.de
  • Buslinien 407, 410, 412, 413, oder Bahnen R98, RB30, RB38, RE 30 bis Haltestelle Borken
  • Parkplatz am Hallenbad Borken, Westrandstraße 40, 34582 Borken
  • Naturbadesee Stockelache: www.ab-ins-schwimmbad.de
  • Surf- und Tauchsee Singliser See www.singliser-see.de
Live Preview
  • Schlagworte

    • NSG
  • Autor/in

    A. Ewerling
Uferschwalbe (<em>Riparia riparia</em>), © S. Rösner

Uferschwalbe ( Riparia riparia )

Artname (deutsch): 
Uferschwalbe
Englischer Artname: 
Sand Martin

Bei uns ist die Uferschwalbe nur im Sommerhalbjahr zu beobachten, denn den Winter verbringt sie in Westafrika. Ihr Gefieder ist oberseits graubraun und auf der Bauchseite weiß mit einem dunklen Brustband. Die Uferschwalbe ist ein Koloniebrüter und gräbt meterlange, waagerechte Brutröhren in sandige Steilufer mit frischen Erdabbrüchen. Durch den Ausbau der Fließgewässer fielen die Prallhänge und damit auch ihre Brutplätze weg. Daher finden wir sie seit Jahrzehnten nur noch in Sand- oder Kiesgruben, denn hier schaffen Bagger und Förderbänder die benötigten Steilwände. Damit wird die Uferschwalbe auch zu einem guten Beispiel für die Bedeutung von Sekundärlebensräumen, wenn die Primärhabitate nicht mehr existieren. So kommt gleichzeitig den Betreibern der Sand- und Kiesgruben eine hohe Verantwortung im Artenschutz zu.

Langfristig betrachtet ist ihr Bestand deutlich zurückgegangen. In Nordhessen besiedelt etwa die Hälfte der hessischen Population den Unterlauf der Eder mit anschließender Fulda. Dem Schwalm-Eder-Kreis kommt dabei die größte Bedeutung zu. 1980 wurde sogar eine der größten Binnenlandkolonien dort festgestellt – 1200 Brutröhren! 

Schellente ( Bucephala clangula )

Artname (deutsch): 
Schellente
Englischer Artname: 
Common Goldeneye

Das Brutgebiet der Schellente umfasst Nord- und Osteuropa und in Deutschland die nordöstlichen Niederungen. Hessen ist davon normalerweise ausgenommen, 1985 gab es allerdings den ersten Brutversuch im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Als Höhlenbrüter bevorzugt die Schellente Uferbereiche von Seen, die mit Wäldern umgeben sind, denn sie nutzt alte Baumhöhlen, Schwarzspechthöhlen oder auch geeignete Nistkästen.

Einzelne Bruten in Niedersachsen und Bayern deuten darauf hin, dass die Schellente auch lokal im mitteleuropäischen Binnenland brütet. Da die seltenen Sommerbeobachtungen in Nordhessen zunehmen, kann vielleicht bald mit einer Schellentenbrut bei uns gerechnet werden. Sonst überwintert sie regelmäßig bei uns, wo sie entlang größerer Fließ- und Stillgewässer gut beobachtet werden kann.  Der englische Name Goldeneye verweist auf die gelbe Iris und der deutsche Name auf das schellende Fluggeräusch, das durch die besondere Form der Handschwingen der Männchen ausgelöst wird (clangula). Bucephala bedeutet „Ochsenkopf“ und deutet den proportional größeren Kopf im Vergleich zu anderen Enten an.

Birkenzeisig ( Carduelis flammea )

Artname (deutsch): 
Birkenzeisig
Englischer Artname: 
Common Redpoll

1980 brütete der erste Birkenzeisig in Osthessen – damit begann eine der interessantesten Ansiedlungsgeschichten der hessischen Vogelwelt. In den 1980er Jahren folgten Bruten in Marburg, Kassel, Frankfurt, Darmstadt, im Lahn-Dill-Kreis und Taunus, so dass weite Teile Nord- und Mittelhessens besiedelt waren. Südlich des Mains fehlt die Art allerdings fast vollständig.

Als Brutplätze dienen lockere Bepflanzungen von Nadelbäumen, viele Birken, kurzgeschorene Rasen und offene Flächen in Ortslagen – damit ähneln die Lebensräume den lichten, subalpinen Nadelwäldern, Hochmooren und Heideflächen. Durch die Zunahme großflächiger Nadelholzaufforstungen in Großbritannien und die Ausbreitung in den Hochlagen der Mittelgebirge im östlichen Mitteleuropa wurde Hessen wahrscheinlich aus zwei Richtungen besiedelt. Gut zu erkennen ist der Birkenzeisig an seinem „feuerroten“ Vorderscheitel, der auch zum Artnamen flammea geführt hat. Bei uns kommt die Unterart cabaret vor – diese „Alpenbirkenzeisige“ sind etwas kleiner und dunkler als die „Taigabirkenzeisige“ aus Fennoskandinavien.

Literatur: Svensson 2011, HGON 2010, Wember (2007): Die Namen der Vögel Europas

Infrastruktur: 
Rundweg, Gastronomie, Parkplatz, Museum, Badesee, Surfsee, Parklplatz

Weinberge bei Rüdesheim

item

Project Beschreibung

Das Vogelschutzgebiet „Weinberge zwischen Rüdesheim und Lorchhausen“ nördlich des Rheins ist etwa 845 Hektar groß und überlappt teilweise mit dem etwa 52 Hektar großen Naturschutzgebiet „Niederwald bei Rüdesheim“. Die südwestexponierten Weinhänge zeichnen sich unter anderem durch warmtrockene und winterwarme Steilhänge des Taunusabsturzes zum Mittelrhein hin aus. Ausgewählt wurde das Vogelschutzgebiet für Wanderfalken und Neuntöter (so genannte Anhang I-Arten), ist aber auch für Zaun- und Zippammer, Wendehals, Steinschmätzer und Baumfalke ein wichtiger Lebensraum.

Für „Genussmenschen“ ist das Gebiet um den Rüdesheimer Berg wohl schon seit dem 9. Jahrhundert interessant, denn es umfasst mehrere der besten Weinlagen Deutschlands: 90 % der etwa 90 Hektar Anbaufläche werden für den Riesling genutzt. Dementsprechend gut lässt sich eine Weinbergwanderung mit einer Vogelexkursion verbinden!

Quellen: Bundesamt für Naturschutz (BfN), wikipedia, HGON e.V.

Weitere Informationen:

  • HGON e.V. www.hgon.de/.../weinberge/
  • Rundwanderweg (17 km): www.geschichte-zu-fuss.de/rundwanderweg-ruedesheim/
  • Rüdesheimer Weinlehrpfad (http://www.rheingau.de/wanderwege/ruedesheimer-weinbergen)
  • Rheinsteig www.ruedesheim.de
  • Historienweg www.outdooractive.com
  • Restaurant Rosenberger www.restaurant-rosenberger.de
  • La Romantica www.romantica-ruedesheim.de
  • Wirtshaus Hannelore www.hannelore-drosselgasse.de
  • Restaurant Jakobusklause www.jakobusklause.de
  • Rheingauer Weinmuseum www.rheingauer-weinmuseum.de
  • Weinwanderungen www.weinwanderung.de/rheingau/buchen.html
  • Seilbahn www.seilbahn-ruedesheim.de
  • Hotel Gasthof Krancher www.gasthof-krancher.de
  • Rheinhotel Rüdesheim www.rheinhotel-ruedesheim.de/gaestehaus.htm

Fähre, Bahn & Bus:

  • Buslinien 171, 181, 187 bis Haltestelle Rüdesheim (Rhein) Bahnhof
  • Bahn 10 bis Haltestelle Rüdesheim (Rhein) Bahnhof
  • Fähren SCH F2, SCH F3 bis Haltestelle Rüdesheim Rhein (Bahnhof)
Live Preview
  • Schlagworte

    • Vogelschutzgebiet
  • Autor/in

    V. Mader
Weinberge Rüdesheim

Heckenbraunelle ( Prunella modularis )

Artname (deutsch): 
Heckenbraunelle
Englischer Artname: 
Dunnock

Die unscheinbare Heckenbraunelle kann auf den ersten Blick an den Haussperling erinnern, man erkennt aber bei genauerem Hinsehen eine blei-graue Gesichtsmaske und der Rest des Körpers scheint mehr oder weniger einheitlich braun zu sein. Der Haussperling hingegen hat eine hellere, gräuliche Bauchseite. Da die Heckenbraunelle zwar eigentlich eine Waldvogelart ist, aber nicht auf Altholzbestände angewiesen ist und außerdem viele verschiedene Habitate als Brutorte nutzt (zum Beispiel auch Rapsfelder), gilt sie als ungefährdet. Obwohl sie im Frühjahr vielen mit ihrem lauten, zeitigen Gesang schon mal aufgefallen sein könnte, ist sie dennoch wenigen bekannt. Vor allem ihr verstecktes Leben macht es dabei natürlich schwer den Vogel mit der lauten Stimme mal genauer „unter die Lupe“ zu nehmen.

Zippammer ( Emberiza cia )

Artname (deutsch): 
Zippammer
Englischer Artname: 
Rock bunting

Rund 15% des deutschen Gesamtbestandes der Zippammern brütet in den Weinbergshängen zwischen Rüdesheim und Lorchhausen. Über die Jahre blieb der Bestand hier stabil und in den letzten Jahren könnte es sogar zu einem kleinen Bestandszuwachs gekommen sein. Dies kann in Verbindung mit der Entbuschung südlicher Weinbergshänge im Mittelrheintal zu tun haben. Denn Zippammern benötigen zur Nahrungssuche offene Bereiche am Boden – am besten mit offenen Felspartien und alten Weinbergsmauern. Für die Elterntiere gibt es eine Mischkost aus Sämereien und Wirbellosen und für die Jungtiere kommt ausschließliche tierische Nahrung in den Schnabel. Zippammern haben typischerweise zwei Bruten im Jahr. Die erste wird in einem Bodennest groß gezogen, kann aber durch die Bearbeitung der Weinberge gefährdet sein. Die zweite Brut wird häufig in den Quirlen der belaubten Reben angelegt und kann durch das Hochbinden von Trieben und Spitzen in Mitleidenschaft gezogen werden. Neben der direkten Gefährdung der Nester ist aber vor allem die Aufgabe von Weinbergen, die dann verbuschen und keine offene Bodenstellen mehr vorweisen können, das größte Problem für die Tiere. Im 19. Jahrhundert waren die Tiere deshalb auch noch viel weiter in Deutschland verbreitet als heutzutage. Da sie allerdings eine wärmeliebende Art ist, könnte die Klimaerwärmung dazu beitragen, dass sie sich wieder weiter ausbreiten. Und in Rüdesheim legt man zum Glück sowieso großen Wert auf das Monitoring und den Schutz der örtlichen Population und sorgt für eine „zippammerfreundliche“ Weinbergsgestaltung.

Zaunammer ( Emberiza cirlus )

Artname (deutsch): 
Zaunammer
Englischer Artname: 
Cirl bunting

Ähnlich wie die Zippammer mag auch die Zaunammer sonnenexponierte, warme, trockene Weinberge. In direkten Nachbarhabitaten, wie zum Beispiel Obst- und Nutzgärten, singt sie von Bäumen herab. Sie erinnert dabei etwas an die Klappergrasmücke. Außerdem wird der Boden in der Nachbarschaft nach Nahrung. In Hessen sind Zaunammern seit etwa 1800 anzutreffen und damit gehören die hessischen Populationen zu den nördlichsten Verbreitungsgebieten. Je nach Härte des Winters verlassen die hier zurückgebliebenen Männchen die hiesigen Gebiete oder besiedeln sie neu, denn warme Winter begünstigen die Ausbreitung dieser Art in Richtung Norden.

Orpheusspötter ( Hippolais polyglotta )

Artname (deutsch): 
Orpheusspötter
Englischer Artname: 
Melodious Warbler

Auch der Orpheusspötter fühlt sich sichtlich wohl an den sonnenbeschienen Stellen entlang des Rheins. Allerdings bevorzugt er im Vergleich zu der Zipp- und Zaunammer die Brachflächen mit lückigen, hohen Gräsern und Gebüschen um dort zu brüten. An der Wahl des Brutplatzes lässt sich der Orpheusspötter auch recht gut von seiner Zwillingsart – dem Gelbspötter – unterscheiden. Denn der Gelbspötter brütet in reich strukturierten, feuchten Laub- und Auwäldern. Der Orpheusspötter hat sich von Frankreich kommend  in unsere Regionen rasant ausgebreitet. Interessanterweise sind die Ursachen für die Arealausweitung noch immer unklar. 

Bluthänfling ( Carduelis cannabina )

Artname (deutsch): 
Bluthänfling
Englischer Artname: 
Linnet

Bluthänflinge haben ihren Namen nicht, weil sie besonders blutdürstig oder gefährlich wären, sondern aufgrund der schönen roten Färbung von Brust und Stirn, die die Männchen im Frühjahr aufweisen. Sie kommen vorwiegend in hecken- und grünlandreichen Kulturlandschaften mit extensiv genutzten Weinbergen und Ruderalfluren vor. Nur vereinzelt sind sie auch in offenen Wäldern oder älteren Nadelwaldschonungen Brutvögel. Aufgrund der intensivierten Landwirtschaft ist sein Bestand allerdings sinkend, denn seine eigentlichen Nahrungspflanzen sind vielerorts nicht mehr vorhanden. Sollte Nistplatzmangel für die aktiven Finken bestehen, klumpen sich die Revierzentren zusammen. Das heißt, die Reviere der Bluthänflingpaare liegen näher und näher zusammen, um das geeignete Gebiet bestmöglich für sich nutzen zu können. Die Nahrung kann in solchen Fällen auch in bis zu einem Kilometer Entfernung gesucht werden. 

Infrastruktur: 
Wanderweg, Weinpfad, Seilbahn, Parkplatz, Gastronomie, Übernachtung

Sossenheimer Obstpfad

item

Project Beschreibung

Eingebettet in den Sossenheimer Obstpfad, der als 4,5 km lange Route in den Frankfurter „GrünGürtel“ integriert ist, lässt sich hier der gefährdete Lebensraum Streuobstwiese mit seinen Bewohnern in der Offenlandschaft entdecken. Viele der hier brütenden Vogelarten sind selten geworden, weil ihnen die vielerorts intensive Bewirtschaftung mit starkem Pestizid- und Düngereinsatz keine Überlebensmöglichkeiten lässt:

Weiterführende Links:

  • www.frankfurt.de/...
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  • Schlagworte

    • Naturschutzgebiet
  • Autor/in

    Viktoria Mader
Feldlerche am Ackerrand. © M. Schäf

Feldlerche ( Alauda arvensis )

Artname (deutsch): 
Feldlerche
Englischer Artname: 
Skylark

Die Feldlerche ist Meistersänger und Athlet: Sie kombiniert ihren Gesang mit einem manchmal mehr als 20 Minuten andauernden, sehr anstrengenden Schauflug hoch über den Feldern. Zum Abschluss dieses Singfluges lässt sie sich wie ein Stein aus über 100 Metern zu Boden fallen. Durch die intensive Landwirtschaft wurde der ursprüngliche „Allerweltsvogel“ in manchen Gebieten sehr stark zurückgedrängt oder ist sogar ausgestorben.

Steinkauz ( Athene noctua )

Artname (deutsch): 
Steinkauz
Englischer Artname: 
Little Owl
Weil ihm der Streuobstgürtel im Raum Frankfurt noch ausreichend Lebensraum bietet, ist die Brutpopulation des Steinkauzes in Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders groß und stabil. Als sehr standorttreuer Bodenjäger ernährt sich die durch die Vorliebe für Streuobst auch als „Äpplereule“ bekannte Art vor allem von Mäusen und benötigt dafür Flächen mit niedriger Vegetation.
Im Frühjahr kann man sie singen hören. © M. Schäf

Goldammer ( Emberiza citrinella )

Artname (deutsch): 
Goldammer
Englischer Artname: 
Yellowhammer
Die zitronengelb leuchtende Goldammer gehört mit geschätzten 200.000 Brutpaaren zu den häufigsten und auffälligsten Arten unserer Agrarlandschaft. Für den Nestbau und als Singwarte benötigt die Goldammer Hecken oder Gebüsche, auf denen die Männchen hoch oben sitzend ihren einfachen und vertrauten Gesang vortragen: „Wie, wie, wie hab ich dich liiieb“.
Flug-Spezialist. © M. Schäf

Mauersegler ( Apus apus )

Artname (deutsch): 
Mauersegler
Englischer Artname: 
Common swift
Auf den ersten Blick ähneln sie sehr den Schwalben, doch sind Mauersegler Verwandte der amerikanischen Kolibris. Die langen, sichelförmigen Flügel und die dunkle Unterseite sind typische Merkmale. Und die Anpassung an das Luftleben geht bei ihnen noch viel weiter als bei den Schwalben: Segler schlafen, jagen und paaren sich in der Luft! Nur zum Brüten suchen sie Spalten in alten Gebäuden oder Felswänden auf. Bei kühler Witterung weichen die Vielflieger einfach bis zum Mittelmeer aus.
Erdspecht? Unschwer zu erkennen. © M. Schäf

Grünspecht ( Picus viridis )

Artname (deutsch): 
Grünspecht
Englischer Artname: 
Green Woodpecker
Ein grüner Specht? Farblich erinnert der Grünspecht mehr an einen Sittich als an unsere anderen, schwarz-weißen Spechte. Diese Färbung stellt eine spektakuläre Anpassung dar, denn der Grünspecht ist viel auf kurzrasigem Boden unterwegs, wo er durch die grüne Färbung sehr gut getarnt ist. Als „Erdspecht“ sucht er dort Ameisen, seine Leibspeise.
Infrastruktur: 
Teerwege, Fahrradweg, Naturlehrpfad, Informationstafeln
Im Herbst steht die Ernte an. © S. Rösner
Weiträumige Streuobstwiesen und Kleingärten. © S. Rösner
Weiträumige Streuobstwiesen und Kleingärten. © S. Rösner
Nisthilfe für den Kauz. © S. Rösner
Kurzrasige Wiesen werden zur Jagd genutzt. © S. Rösner
Steinkauz-Röhren bieten sicheren Brutplatz. © S. Rösner

Schröcker Feld

item

Project Beschreibung

​Das "Schröcker Feld" ist eine landwirtschaftlich stark überprägte Agrarlandschaft, die ein Großteil der naturräumlichen Einheit "Amöneburger Becken" einnimmt. Im Osten grenzt das Gebiet an die Ausläufer des Vogelsberges, im Westen an die Lahnberge der Kreisstadt Marburg. Nördlich fließt die Ohm, in deren Nahbereich (ehemaliger Verlauf der Lahn) aktiv Sande und Flusskiese abgebaut werden. Die zahlreichen Baggerseen bieten vielen Wasservogelarten insbesondere zur Zugzeit eine gute Rastmöglichkeit.

Im zentralen Teil der "Agrarsteppe" finden sich nur vereinzelt Sträucher, kleine Hecken oder Einzelbäume. Die Brutvorkommen von Rebhuhn oder Kiebitz sind in den letzten Jahren deutlich zurück gegangen. Die Verbreitung von Raps- und Maisäckern hat parallel offensichtlich zugenommen. Nicht zu guter letzt auch aufgrund der neu etablierten Biogasanlagen am Randbereich des Amöneburger Beckens. Quasi kurze, regionale Absatzmärkte.

Die offenen Flächen bieten im Herbst rastenden Durchzüglern Habitat. Hier seien die seit Jahren regelmäßig rastenden Mornellregenpfeifer, Steinschmätzer oder etwa Kraniche genannt.

In der Peripherie liegen zwei kleinere vernässte Bereiche mit offenen Wasserflächen und beweideten Grünflächen, die als Kompensationsflächen angelegt wurden. Die Lampertshäuser Teiche am Marienbach (Schröck) und die Arlle. An der Arlle finden sich seit 2015 Wasserbüffel zur Pflege und Offenhaltung der Uferbereiche und Wiesen ein.

Weiterführende Informationen:

  • Gaststätte Balzer www.gaststaette-balzer.de
  • Bäckerei Nau in Schröck: via google
  • Metzgerei Toni Schick, Bauerbach: www.toniswurstladen.de

Literatur:

  • Gedeon et al. (2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten. Atlas of German Breeding Birds. Stiftung Vogelmonitoring Deutschland und Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster. 

  • Stübing S & Stübing H (2011): Tankstelle für Nordländer. Online am 24.08.2015: http://www.hna.de/...
  • Stübing S, Sacher T, Wahl J (2013): Leicht zu übersehen. Herbstrast des Mornellregenpfeifers. Der Falke 60: 285-289. 

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  • Schlagworte

    • Vogelschutzgebiet
  • Autor/in

    Sascha Rösner
Schröcker Feld
Mornell auf einem Acker-Rastplatz. © S. Rösner

Mornell ( Charadrius morinellus )

Artname (deutsch): 
Mornellregenpfeifer
Englischer Artname: 
Dotterel

Wie auch der Goldregenpfeifer gehört der Mornellregenpfeifer in die Gruppe der Watvögel und brütet insbesondere im Nordwesten Europas, auf den Britischen Inseln und in Fennoskandinavien, aber auch in den Alpen ab meist 2000 Höhenmetern. Im hohen Norden bewohnt er die Tundra über der Baumgrenze oder die Fjällflächen, er bevorzugt eine niedrige oder lückige Vegetation. In Deutschland ist er dagegen als Durchzügler zu beobachten, denn als Langstreckenzieher überwintert er im Trockengürtel Nordafrikas und Vorderasiens. Daher rastet er bei uns auch auf steppenähnlichen, trockenen Flächen und ist in Hessen am besten auf exponierten Äckern zu finden. Besonders seit den 1990er Jahren ist er in Deutschland im Frühjahr oder Herbst keine absolute Rarität mehr. Seine Durchzugszeit bei uns ist eng begrenzt und so lohnt es sich zwischen Mitte August und Mitte September gezielt am Morgen oder Abend Ackerflächen nach dieser schönen Limikole „abzuscannen“. Bis auf ihre kontrastreiche Schwanzzeichnung sind die Mornellregenpfeifer allerdings wenig auffällig und am besten bei der Landung auf oder beim Abflug von einem Acker zu entdecken.

Klatschmohn ( Papaver rhoeas )

Artname (deutsch): 
Klatschmohn

Neben der Kornblume, stellt der Klatschmohn wohl den bekanntesten Vertreter der Ackerwildkräuter dar; auch wenn seine knallroten Blüten immer seltener in der intensiv bewirtschafteten Feldflur zu sehen sind. Wie auch die Kornblume zählen Mohne zu den ältesten Begleitern menschlicher Kultur. Sie folgten den ersten Ackerbauern aus den Steppen Vorderasiens nach Mitteleuropa, wo sie seit der Steinzeit heimisch sind. Bemerkenswert ist zudem der Mechanismus, mit dem der Klatschmohn seine Samen verbreitet. Die reife Fruchtkapsel ist mit unzähligen winzigen, schwarzen Samenkörnern gefüllt und mit kleinen Öffnungen versehen. Wenn der Wind die Pflanze in Schwingung versetzt, werden sie Samen bis zu mehreren Metern weit in alle Richtungen verstreut - ähnlich einem Salzstreuer. Im Boden können Mohnsamen jahrzehntelang überdauern, bis sie ein Bodenanriss wieder ans Licht bringt und sie keimen.

Ein Päärchen auf einer Nistplattform. © M. Schäf

Weißstorch ( Ciconia ciconia )

Artname (deutsch): 
Weißstorch
Englischer Artname: 
White Stork
Nach über 30 Jahren Abwesenheit, brüten mittlerweile wieder etwa 10 Brutpaare in den Grünlandbereichen des Amöneburger Beckens; unweit der Radenhäuser Lache und der Baggerteiche bei Niederwald. Man hat erkannt, dass es unter anderem an geeigneten Nistmöglichkeiten fehlt un ddaher zahlreiche Nistplattformen errichtet, die sehr gut angenommen werden.

Kornblume ( Centaurea cyanus )

Artname (deutsch): 
Kornblume

Die Kornblume ist vermutlich einer der ältesten Begleiter der menschlichen Kulturgeschichte, denn Sie schloss sich bereits den allerersten steinzeitlichen Ackerbauern in Vorderasien als Kulturfolger an. In den dortigen Steppen kommt sie mit den Vorfahren unserer heutigen Getreidearten vergesellschaftetet vor. Mit der Ausbreitung der Sesshaftigkeit und des Ackerbaus erweiterte sich das Verbreitungsgebiet der Kornblume über ganz Europa. Leider sind die wunderschönen blauen Blüten dieses Acker-Wildkrautes immer seltener auf Getreidefeldern und an Wegrändern zu entdecken, da sie sehr empfindlich auf Herbizide reagiert. Damit Teilt sie das Schicksal vieler Wildkräuter, für die es in der industrialisierten Landwirtschaft keinen Platz mehr zu geben scheint.

Acker-Hellerkraut (<em>Thlaspi arvense</em>); @ fotolia.com/voltan

Acker-Hellerkraut ( Thlaspi arvense )

Artname (deutsch): 
Acker-Hellerkraut

Noch verhältnismäßig oft kann man das Acker-Hellerkraut auf Feldern finden, da es sich Herbiziden gegenüber unempfindlicher zeigt als andere Ackerwildkräuter. Der Name dieser Pflanze bezieht sich auf die auffälligen, einen knappen Zentimeter großen Samenschötchen. In ihrer Form erinnern sie an eine Münze (Heller als historische Währung). Diese fallen im Gegensatz zu den kleinen, unscheinbar weißlichen Blüten schon von weitem auf. Das Acker-Hellerkraut wird etwa 10-40 cm hoch und gehört zur Familie der Kreuzblütler.

Kiebitz. © S. Schäf

Kiebitz ( Vanellus vanellus )

Artname (deutsch): 
Kiebitz
Englischer Artname: 
Lapwing
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Wiesenschafstelze (Motacilla f. flava). © M. Schäf

Wiesen-Schafstelze ( Motacilla flava flava )

Artname (deutsch): 
Wiesen-Schafstelze
Englischer Artname: 
Blue-headed wagtail

Die Wiesenschafstelze galt bis vor wenigen Jahren als Un­terart der Schafstelze. Neuerdings wird sie aufgrund der schmalen Hybridzonen zu den angrenzenden Formen als eigene Art eingestuft. Ihre Bestandsentwicklung verlief ungewöhnlich: Als Feuchtwiesenbewohnerin nahm sie im 20. Jahrhundert infolge der Ausweitung der Grünlandwirt­schaft zunächst deutlich zu. Ab 1950 setzte jedoch – ausgelöst durch großräumige Trockenlegung und Nutzungsintensivierung – ein dramatischer Bestandsrückgang ein. Wieder stark zunehmen konnte sie seither jedoch auf intensiv ge­nutzten, strukturlosen Ackerflächen. Sie ist damit die einzige Wiesenvogelart, die von der Ansiedlung auf Äckern langfris­tig profitieren konnte.

In Hessen war die Wiesenschafstelze in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein in den Niederungen weitverbreite­ter Brutvogel der „saftigen Wiesen oder Weiden“, bis in den 1970er Jahren starke Einbrüche und 1994 nur noch 11 % des Vorkommens verzeichnet wurden. Inzwischen gibt es auf Grünland keine nennenswerten Vorkommen mehr. Ackerbru­ten, die schon ab 1933 festgestellt wurden, nahmen hingegen ab Mitte der 1970er Jahre zu. Mittlerweile sind die unterhalb von etwa 250 Meter über NN gelegenen, großräumigen Ackerlandschaften dicht besiedelt. 

In ihrem Habitat. Die Wachtel. © M. Schäf

Wachtel ( Coturnix coturnix )

Artname (deutsch): 
Wachtel
Englischer Artname: 
Common Quail

Die Wachtel lebt sehr versteckt in unserer Agrarlandschaft und ist durch ihr erdig-braun-gestricheltes Gefieder dort bestens getarnt. Meist ist sie nur nachts während der Brutzeit zu hören, die schnellen Balzrufe „pickewick“ nennt man auch Wachtelschlag. Sie besiedelt nicht nur Getreide- oder Hackfruchtäcker, sondern auch mageres Grünland, solang sie ausreichend Deckung findet. In Hessen kommt sie vor allem in den Mittelgebirgslagen mit einem hohen Anteil an Offenland vor, zum Beispiel im Vogelsberg oder in der Rhön. Der Wachtelbestand schwankt stark – und charakteristisch – manchmal sogar bis um den Faktor 10. Alle paar Jahren kommt es zu so genannten „Wachteljahren“, in denen starke Einflüge des kleinen Hühnervogels verzeichnet werden. 

Ein Hahn ruft aufgeregt. © S. Rösner

Rebhuhn ( Perdix perdix )

Artname (deutsch): 
Rebhuhn
Englischer Artname: 
Grey Patridge

Wie auch die Wachtel zählt das größere Rebhuhn zu den Hühnervögeln und ist heute ein typischer Brutvogel unserer Agrarlandschaft. Ursprünglich war das Rebhuhn in Steppengebieten beheimatet. An seinen Lebensraum stellt es spezielle Ansprüche, denn dieser sollte kleinräumig strukturiert sein und viele Brachen, Ackerrandstreifen oder Kräutersäume aufweisen. Hier findet das Rebhuhn Deckung – es lebt sehr versteckt – und kann sein Nest geschützt anlegen. Daher sind auch die starken Bestandsabnahmen vor allem auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen, obgleich das Rebhuhn bis in die 1980er Jahre hinein stark bejagt wurde. Rebhühner sind Standvögel und haben während der Brutzeit einen sehr kleinen Aktionsradius – beides unterstreicht die Bedeutung gezielter und lokaler Fördermaßnahmen, wie die Anlage von Ackerrandstreifen oder Brachen. Gut beobachten lassen sich Rebhühner besonders im Schnee, wenn sie im Familienverband auf den Feldern unterwegs sind und auf den ersten Blick an kleine, braune Maulwurfhügel erinnern.

Rastende Goldregenpfeifer im Schröcker Feld. © S. Rösner

Goldregenpfeifer ( Pluvialis apricaria )

Artname (deutsch): 
Goldregenpfeifer
Englischer Artname: 
Eurasian Golden Plover

Der Goldregenpfeifer brütet vor allem in den Tundren, Heiden und Moorlandschaften im Nordwesten der Paläarktis, wie auf Island, den Britischen Inseln und in Fennoskandinavien. In Deutschland brütet er mit nur wenigen Paaren im Nordwesten und ist daher akut vom Aussterben bedroht.

Bei uns in Hessen tritt er als Durchzügler im Frühjahr oder Herbst auf. Er rastet dann auf Viehweiden oder abgeernteten Äckern in offenen Landschaften, wo er zum Beispiel nach Wirbellosen sucht. Das Aufpicken der erfolgreich gefundenen Beute erfolgt oft erst nach einer „Horchpause“ – ein Halt mit vorgestrecktem Kopf. An der Küste sind zur Zugzeit über 100.000 Goldregenpfeifer zu beobachten, während im Binnenland nur wenige Rastplätze jedes Jahr aufs Neue aufgesucht werden. Neben der Wetterau zählen dazu in Hessen auch die Schwalmaue oder die übersichtlichen Ackerflächen zwischen Schwalmstadt und Willingshausen.

Quelle: Gedeon et al. 2014, Bauer et al. 2012, Stübing & Stübing 2011  

Infrastruktur: 
Feldweg, Gastronomie
Ornithologische Beobachtungen zur Zugzeit. © S. Rösner
Weitläufige Ackerfläche nach der Ernte. © S. Rösner
Der Raps blüht im Mai. © S. Rösner
Grünland. © S. Rösner
Weißstorch-Brutpaar auf Nistmasten. © M. Schäf
Wiesenschafstelze (Motacilla f. flava). © M. Schäf
Ernte im Spätsommer. © S. Rösner
Rauischholzhausen. @ S. Rösner
Arxbach. Kompensationsfläche bei Bauerbach. @ S. Rösner

Schornhecke

item

Project Beschreibung

Weiterführende Informationen:

  • Hochrhöntour www.wanderinstitut.de/premiumwege/bayern/hochrhoentour/
  • Thüringer Hütte www.thueringer-huette.com

Busverbindung:

  • Hochrhönbuslinie 8260 bis Haltestelle Schornhecke, Wanderparkplatz Schornhecke

 

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  • Schlagworte

    • Naturschutzgebiet
  • Autor/in

    S. Rösner, M. Marx
Ringdrossel (<em>T. torquatus</em>) © M. Schäf

Ringdrossel ( Turdus torquatus )

Artname (deutsch): 
Ringdrossel
Englischer Artname: 
Ring ouzel

Brütende Ringdrosseln sind in Hessen schon seit 1984 nichtmehr festgestellt worden. Allerdings ist die überwiegend dunkle Drossel mit weißem Brustband regelmäßiger Durchzügler, wenn sie sich aus ihren Hauptverbreitungsgebieten Skandinavien und Großbritannien zu ihren Überwinterungsgebieten begibt. Zeitweise tritt die Art noch während der Brutzeit hier auf, aber ein Brutnachweis konnte nicht mehr erbracht werden. Wenige Tiere lassen sich auch immer mal wieder im Sommer am Dreiländerdreieck Hessen-Thüringen-Bayern nieder. Ein Weibchen soll auch vor einigen Jahren am Großen Feldberg im Taunus übersommert haben. Zur Rast bevorzugen die Tiere grasige, mit Steinblöcken und Einzelbüschen durchsetzte Hänge auf. So konnten 2006 147 Nachweise mit etwa 1000 Individuen erbracht werden.

Infrastruktur: 
Wanderweg, Parkplatz

Schlosspark Biebrich

Project Beschreibung

Der Biebricher Schlosspark ist eine Parkanlage mit einem recht alten Baumbestand am Schloss Biebrich, die sich nördlich des Schlosses auf 1200 Metern Länge und etwa 300 Metern Breite erstreckt. Der Park liegt direkt am Rhein . Im Wandel seiner 300-jährigen Geschichte hat der Park viele Umgestaltungen erfahren. Ursprünglich als französischer Garten mit einem regelmäßigen Wegemuster angelegt, gestalte man ihn in den Jahren 1817-1823 zu einem englischen Landschaftspark um. Anders als in den französisch geprägten Barockgärten soll sich in englischen Gärten eine natürliche Landschaft widerspiegeln. In den 1960 Jahren wurde der Park durch Ernst May erweitert

Seit 1949 findet im Biebricher Schlosspark das jährliche Pfingstturnier des Wiesbadener Reit- und Fahrclubs statt. Seit mehreren Jahrzehnten besiedeln Halsband- und Alexandersittiche erfolgreich die Parkanlage. In den alten, exotischen Bäumen finden die Tiere reichlich Nahrung und Bruthöhlen.

Weiterführende Informationen:

  • Restaurant Schloss Biebrich www.schlossbiebrich.de
  • Hacienda www.hacienda-restaurants.de
  • Rudersport 1888 www.rudersport1888.de
  • Campingplatz Rettbergsau www.rheingau.de
  • Hotel am Schloss Biebrich www.am-schloss-biebrich.de
  • Bahn: S9 bis Haltestelle Wiesbaden
  • Parkplätze am Schloßgarten
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  • Autor/in

    Andrea Ewerling
Schlosspark Biebrich

Halsbandsittich ( Psittacula krameri )

Artname (deutsch): 
Halsbandsittich
Englischer Artname: 
Ring-necked Parakeet

Ein exotischer Anblick bietet sich Ihnen im Biebricher Schlosspark. Der Halsbandsittich lebt dort als erfolgreicher Neozoe seit den späten 1990er Jahren. Der eigentlich aus Asien und Afrika stammende Sittich fand seinen Weg in die deutsche Wildnis, in dem er entweder aus Haltungen ausbrach oder absichtlich von Menschen ausgesetzt wurde. In weitläufigen Parks besiedelt er Baumhöhlen und brütet erfolgreich. Um die Jahrtausendwende rum wurde nachgewiesen, dass die hessischen Vorkommensgebiete durch ihre klimatisch günstigen Verhältnisse etwa ein Drittel aller in Deutschland vorkommenden Halsbandsittiche beherbergen.

Alexandersittich (<em>Psittacula eupatria</em>), © fotolia/marcohoffmann

Alexandersittich ( Psittacula eupatria )

Artname (deutsch): 
Alexandersittich
Englischer Artname: 
Alexandrine parakeet

Ein weiterer exotischer Einwohner ist der Alexandersittich. Im Vergleich zum Halsbandsittich ist dieser deutlich größer und hat rötliche „Schulterbänder“. Er ist auch viel seltener in Deutschland vertreten als der Halsbandsittich. Neben Hessen besetzt er lediglich Gebiete in Köln, Bonn und Düsseldorf. Hier im Schlosspark nutzen Alexandersittiche alte Bruthöhlen von Grünspechten oder auch Naturhöhlen. Dort haben sie auch ihre Schlafplätze. Nahrung finden die Tiere in Form von Knospen, Blättern, Blüten oder Früchten. Sie besuchen auch künstliche Futterstellen, doch eigentlich benötigen sie diese nicht, um über den Winter zu kommen.

Kohlmeise ( Parus major )

Artname (deutsch): 
Kohlmeise
Englischer Artname: 
Great Tit
Kohlmeisen gehören zu den Vogelarten, die jeder kennt. Kein Wunder, sind sie doch die häufigste Meisenart, die sogar doppelt so oft vorkommt wie die bekannte Blaumeise. Noch dazu ist sie einer der häufigsten Brutvögel überhaupt. Ihre wenig wählerische Art bei der Brutplatzwahl trägt wahrscheinlich auch zu ihrem stark verbreiteten Vorkommen bei. Sie besiedeln nämlich alle Gebiete, in denen zumindest einzelne Baumgruppen oder –reihen existieren und brüten in den Baumhöhlen. Das Ausbringen von Nisthilfen kann sogar dazu beitragen, dass auf 10 Hektar eine Dichte von 45 – 50 Revieren auftritt. Kein Wunder also, dass bei so einer hohen Nachbarschaftsrate die Kohlmeisenmännchen sehr wachsam sind und ihre Partnerinnen während der Paarungszeit kaum aus den Augen lassen. Schließlich wollen sie, dass nur ihre eigenen Küken sich im Nest befinden. Nichtsdestotrotz haben genetische Analysen gezeigt, dass regelmäßig auch „fremde“ Küken im Nest sind. Die Weibchen bringen also einiges an Geschick mit, den Augen ihrer Partner für kurze Zeit zu entgehen.

Blaumeise ( Cyanistes caeruleus )

Artname (deutsch): 
Blaumeise
Englischer Artname: 
Blue Tit

Ähnlich wie die Kohlmeise kommt auch die Blaumeise flächendeckend in Hessen vor, doch ist sie meistens in geringerer Dichte vertreten als ihre größeren Verwandten. Mit Hilfe von Nistkästen ist es aber möglich die Besiedlungsdichte von 10 - 14 Revieren pro 10 Hektar (ohne Nisthilfen) auf 22 Reviere pro 10 Hektar zu erhöhen. Obwohl viele meinen, dass in ihrem Garten immer das gleiche Blaumeisenpärchen brüte, konnten langjährige Studien beweisen, dass dies nicht der Fall ist. Etwa Dreiviertel aller Brutvögel werden nämlich jährlich durch Zuwanderung ersetzt. Das bedeutet, nur etwa 3% der Jungvögel siedeln sich in ihrem Brutgebiet an, um dort eigene Junge aufzuziehen. Der Rest zieht nach Südwesten bis nach Südfrankreich um dort neue Gebiete zu besetzen.

Kleiber ( Sitta europaea )

Artname (deutsch): 
Kleiber
Englischer Artname: 
Nuthatch
Kleiber sind schon sehr außergewöhnliche Vögel. Durch ihre blau-graue Färbung der Oberseite und dem langen, schwarzen Augenstreif sind sie sehr auffällig wenn sie, mitunter kopfüber, einen Baumstamm entlang klettern. Sie sind übrigens die einzigen Vögel Mittel- und Nordeuropas, die mit dem Kopf zuerst einen Baum hinunter laufen können. Außerdem verrät ihr Name „Kleiber“ etwas über ihr Verhalten am Nest. Die Höhlenbrüter können mit einer Art Kleber (Bedeutung von Kleiber) aus feuchter Erde oder Lehm gemischt mit Pflanzenfasern den Eingang ihrer Bruthöhle verkleinern. So passen nur sie durch die Öffnung und gelangen zu ihren Eiern bzw. Küken, nicht aber ein potenzieller Räuber. Vorwiegend brüten sie in Buchen, weshalb sie auch als Leitart für Buchenwälder eingestuft wurden. Da Hessen das Bundesland mit den meisten Buchen darstellt, haben wir auch eine besondere Verantwortung für diesen kleinen Singvogel inne. Kleiber gehören übrigens nichts zu den Zugvögeln. Sie bleiben also den Winter über hier. Da sie Vorräte anlegen, schaffen sie es auch strengere Winter zu überstehen. Allerdings kann es dennoch zu starken Bestandsverlusten kommen, wenn die Tiere nicht genügend Futter verstecken konnten.
Infrastruktur: 
Radweg, Wanderweg, Parkplatz, Gastronomie, Übernachtung

Ruhlsee

item

Project Beschreibung

Der Ruhlsee bei Langenselbold, in der südlichen Kinzigaue gelegen, ist ein Muss für jeden Ornithologen. Für die Beobachtung vor Ort empfiehlt sich jedoch neben einem guten Fernglas ein Spektiv mitzunehmen. Der Ruhlsee wurde als Baggersee im Rahmen des Autobahnbaus der A66 als Kiesgrube genutzt und liegt im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Kinzigaue von Langenselbold“, welches 1980 bzw. 2008 ausgewiesen wurde. Im Jahr 2009 wurde das 135 ha große Gebiet in einem Großprojekt, u. a. geleitet von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON), renaturiert. Es wurden neben einem Ringgraben, der zur Wasserqualität beitragen soll, Flachwasserzonen und Inseln angelegt. Diese dienen vor allem Wasservögeln und Bodenbrütern sowohl während der Zugzeit als auch während der Brutzeit als Nahrungs- und Nisthabitat. Das Südufer wurde für den Besucherverkehr als Rückzugsraum gesperrt und Beobachtungshütten wurden errichtet. Das Arteninventar ist trotz der teilweise hohen Belastung durch den Freizeitbetrieb beachtlich. Als ständige Brutvögel sind dort Graugans, Nilgans, Kanadagans, Haubentaucher und Stockente zu nennen. Eisvögel und Weißstörche brüten nahe oder an der gegenüberliegenden Kinzig und sind oft Nahrungsgäste, genauso wie Graureiher oder Kormoran. Auch Limikolen, wie Flussregenpfeifer und Kiebitz, sind dort während der Brutzeit zu beobachten. Flussuferläufer haben alleinig in diesem Gebiet in Hessen in der Vergangenheit Brutversuche gestartet.

Vor allem während der Zugzeit offenbart der Ruhlsee sein gesamtes Potenzial. So sind dort zahlreiche weitere Limikolen-Arten (u. a. Alpenstrandläufer, Kampfläufer, Waldwasserläufer oder Grünschenkel), Fischadler, Silberreiher, diverse Gänse-, Enten- und Möwenarten zu beobachten. Aber auch Raritäten wie Schneeammer, Weißbart- und Trauerseeschwalbe, Terekwasserläufer oder Ohrentaucher konnten dort schon beobachtet werden. Das östlich angrenzende und auch zum NSG gehörende Wäldchen „Stellweg“, ist mit Brutvögeln wie Pirol oder Mittelspecht auch einen Abstecher wert. Parkplätze finden sich entweder am Strandbad des Kinzigsees oder an der Baumschule Müller, welche jedoch Schrankenschließzeiten besitzt.

Weitere Informationen:

  • Lehrpfad erlensee-aktuell.de
  • Villa Aurora www.villa-aurora.eu
  • Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung www.gna-aue.de/projekte/langenselbolder-ruhlsee
  • Freizeitpark Kinzigsee kinzigsee.freizeit-oasen.de
  • Strandbad am Kinzigsee www.langenselbold.de

Bus & Bahn:

  • Buslinien MKK53, MKK55, MKK59, MKK60, MKK 68 bis Haltestelle Bahnhof Langenselbold
  • Bahnen RB50, RE50 bis Haltestelle Bahnhof Langenselbold
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  • Schlagworte

    • NSG
  • Autor/in

    R. Sauerbrei, V. Mader
Ruhlsee
Nilgans mit Jungvögeln (im Februar) © S. Rösner

Nilgans ( Alopochon aegyptiacus )

Artname (deutsch): 
Nilgans
Englischer Artname: 
Egyptian Goose

Wie ihr Name vermuten lässt, stammt die Nilgans eigentlich aus Afrika. Aufgrund des Aussetzens einiger Individuen, kommt sie auch in Europa vor. Dabei breitete sie sich von England und Holland in Richtung Osten und Süden aus. Beliebte Brutplätze sind Flusstäler oder auch Parkgewässer in Städten. Aber es kommt auch vor, dass sie eher ungewöhnliche Neststandorte, wie Storchennester, Greifvogelhorste oder hohe Gebäude nutzt. In offenen Landschaften verhalten sich Nilgänse in der Nähe ihres Nestes eigentlich recht unauffällig, aber in Städten an Parkgewässern können sie durchaus aggressiv wirken. Dennoch konnte bisher nicht belegt werden, dass Nilgänse einen negativen Einfluss auf die Bestandsentwicklungen anderer heimischer Arten haben. Allerdings konnten im Wiesbadener und Frankfurter Raum gezeigt werden, dass Nilgänse umso aggressiver an Parkgewässern werden, je mehr unkontrollierte Zufütterungen  stattfinden. Hier zeigt sich also, dass die Wasservogelfütterungen, die neben der negativen Auswirkungen auf den Gewässerzustand und den Gesundheitszustand der Tiere, auch Einfluss auf die Aggressivität der Nilgänse haben.

Flussuferläufer. © M. Schäf

Flussuferläufer ( Actitis hypoleucos )

Artname (deutsch): 
Flussuferläufer
Englischer Artname: 
Common Sandpiper

Flussuferläufer konnten in Hessen nur an den Flüssen Eder, Werra, Fulda und Lahn nachgewiesen werden. Denn aufgrund von Gewässerbegradigungen und anderer wasserbaulicher Maßnahmen finden sie keine ausgedehnten Kies- und Sandinseln, sowie Uferbereiche mit ausreichend Deckung und gleichzeitig lückiger Vegetation mehr. Deshalb ist diese Art auch vom Aussterben bedroht. Der letzte gesicherte Brutnachweis stammt aus dem Jahr 1999. 2003 und 2007 konnten Brutversuche nur vermutet werden. Eigentlich wären alle Flüsse in Hessen potenzielle Brutgebiete, doch der zum Beispiel stark gewachsene Kanutourismus hält vermutlich ansiedlungswillige Brutpaare vom Brutgeschäft ab.

Flussregenpfeifer. © M. Schäf

Flussregenpfeifer ( Charadrius dubius )

Artname (deutsch): 
Flussregenpfeifer
Englischer Artname: 
Little ringed plover
Wie der Flussuferläufer hat auch der Flussregenpfeifer mit den wasserbaulichen Maßnahmen und dem damit einhergehenden Verlust möglicher Bruthabitate zu kämpfen. Für sein Brutgeschäft nutzt er in Hessen vor allem Kies- und Sandgruben. Traditionell genutzte Kiesbänke in Flüssen kann er nur noch an der Eder besiedeln. An anderen Orten brütete er zeitweilig auch auf gekiesten Flachdächern, Schotterflächen oder auch an Abbaustellen. Diese Orte werden allerdings häufig durch Freizeitnutzung verschiedenster Art gestört, wodurch die Bruten stark gefährdet sind. Das Feind-Abwehr-Verhalten der Elterntiere, die mit hängenden Flügeln und lauten Rufen so tun, als wären sie „leichte Beute“, wird in solchen Störmomenten vermutlich wahrgenommen, aber die Eier und Küken sind so gut getarnt, dass das Gelege leicht übersehen werden kann.
Rauchschwalben (Jungvögel) auf Weidezaun. © S. Rösner

Rauchschwalbe ( Hirundo rustica )

Artname (deutsch): 
Rauchschwalbe
Englischer Artname: 
Barn swallow
Die Rauchschwalbe hat weltweit eines der größten Verbreitungsgebiete unter den Singvögeln. Ihr Vorkommen erstreckt sich von Nordafrika bis nach Eurasien, zur Pazifikküste nach Nordamerika. Im Gegensatz zur Mehlschwalbe ist sie in Hessen vor allem vom Vorhandensein von Viehställen anhängig. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Viehhaltungen hat sich zwischen 1979 und 2000 allerdings um ein Drittel reduziert und damit auch das Nistplatzangebot für Rauchschwalben. Da Rauchschwalben zu den Zugvögeln zählen, wandern sie im Herbst in ihre afrikanischen Wintergebiete. Dort nutzen sie gemeinschaftlich große Schlafplätze. Da sie in Afrika aber als Nahrungsquelle dienen, werden jährlich bis zu 200000 Rauchschwalben an den Schlafplätzen gefangen. Auch das hat zum Bestandsverlust der letzten Jahre beigetragen.
Infrastruktur: 
Beobachtungshütten, Parkplatz, Radweg, Wanderweg, Badesee, Freizeitpark
Im Miniaturdschungel des Bärlauch (März 2016). © S. Rösner
Uferzone

Portikus-Insel

item

Project Beschreibung

Der Portikus ist eine in Frankfurt am Main ansässige Institution für zeitgenössische Kunst. Seit seiner Gründung 1987 und als essentieller Bestandteil der Städelschule–Staatlichen Hochschule für Bildende Künste widmet sich das Haus dem Ausstellen, dem Publizieren und der Diskussion von jungen und aufstrebenden sowie etablierten Künstlerinnen, Künstlern und ihrem Werk. Quelle: Portikus.de

Die baumbestandene Insel im Main ist nach diesem roten Gebäude (Einweihung 2006) benannt. Die Insel bietet damals (vor dem Bau) wie heute zahlreichen Vogelarten ein (Brut-)Habitat im Zentrum der Großstadt. Die Bedeutung dieser Insel wird deutlich, wenn man bedenkt, dass nahezu die gesamten innerstädtischen Uferbereiche des Main stark verbaut sind und für Wasservögel kaum Rückzugsgebiete vor z.B. Joggenden, Radfahrerenden oder etwa Hunden bieten. 

Weiterführende Informationen:

  • Portikus: Als Teil der bildenden Künste – Städelschule www.frankfurt.de/...

  • Ein weiteres Gebäude auf der Insel? www.fnp.de/lokales/frankfurt/Ein-Turm-fuer-die-Maininsel/...

  • Der "neue Portikus" auf wikipedia de.wikipedia.org/wiki/Portikus (Ausstellungshalle)

  • Seven Swans www.sevenswans.de

  • Hafenbar www.hafenbar.net

  • Kunsthalle Portikus www.portikus.de

  • Ikonenmuseum Frankfurt  www.ikonenmuseumfrankfurt.de

 

Bus & Bahn:

  • Bahnlinien U4, U5 bis Haltestelle Frankfurt (Main) Dom/Römer, oder Tramlinien 11, 12, 14 bis Haltestelle Frankfurt (Main) Dom/Römer, oder Buslinien n1, n8 bis Haltestelle Frankfurt (Main) Dom/Römer
Live Preview
  • Schlagworte

    • k.A.
  • Autor/in

    Sascha Rösner
Klein, aber wertvoll. Die Portikus Insel im Stadtzentrum Frankfurts.

Haussperling ( Passer domesticus )

Artname (deutsch): 
Haussperling
Englischer Artname: 
House Sparrorw
Schutzstatus: 
Deutschland: Rote Liste - Vorwarnliste

Unsere Spatzen, wie wir ja zu den Haussperlingen zu sagen pflegen, sind eigentlich jedem ein Begriff, da sie überall in der Nähe von Menschen anzutreffen sind. Haussperlinge nisten sogar bei den Menschen – unterhalb von Dächern in Spalten oder Mauernischen und am liebsten in kleinen Kolonien. Manchmal nutzen sie aber auch künstlich angelegt Nisthilfen oder Baumhöhlen. Da sie so eng an die Häuser der Menschen gebunden sind, um zu brüten, haben sie allerdings das gleiche Problem wie auch Mauersegler. Durch Sanierungen der Wohnsiedlungen werden Einfluglöcher zerstört und Brutmöglichkeiten dadurch vernichtet. Außerdem wurde es für die Spatzen immer schwieriger im Zuge von Flächenversiegelung und geringerer Hühner- oder Viehhaltung Nahrung für die Jungenaufzucht zu finden. So, können sie heutzutage seltener das Potenzial ihrer bis zu vier Gelege à fünf Eiern im Jahr ausnutzen, und so ist der Bruterfolg im Gegensatz zu früheren Jahren deutlich geringer.

Kormoran am Mainufer. © S. Rösner

Kormoran ( Phalacrocorax carbo )

Artname (deutsch): 
Kormoran
Englischer Artname: 
Great Cormorant
Schutzstatus: 
RL 3, ca. 450 Brutpaare in Hessen

Manchen wird er schon zu viel; der Kormoran. Doch stellt die Bestandsentwicklung des dunklen Fischjägers einen beispielhaften Naturschutzerfolg dar. Während er in Europa vor einigen Jahren als nahezu ausgerottet galt, erholte sich die Population dank eines verbesserten Nahrungsangebots und des strengen Schutzes wieder. In Hessen brütet er bis auf eine Ausnahme nur in Naturschutzgebieten. Sein kreuzförmiges Flugmuster ist unter anderem dann zu beobachten, wenn er während längerer Frostphasen in den Süden ausweicht.

Lachmöwe ( Larus ridibundus )

Artname (deutsch): 
Lachmöwe
Englischer Artname: 
Common Black-headed Gull
Schutzstatus: 
20 - 60 Brutpaare

Laut Christian Morgenstern sehen alle Möwen aus, „als ob sie Emma“ hießen, doch ist das nicht der Fall. Die Lachmöwe ist durch ihren dunklen, schokoladenbraunen Kopf, ihren roten Schnabel und die roten Beine gut von den anderen Möwen zu unterscheiden. In Hessen ist die Lachmöwe ein seltener Brutvogel, kann aber außerhalb der Brutzeit vor allem an Rhein und Main große Schlafplätze bilden und ist bei uns ein Wintergast. Ihr Name leitet sich übrigens nicht vom Lachen ab, sondern von dem Wort „Lache“ für Pfütze.

Mittelmeermöwe ( Larus michahellis )

Artname (deutsch): 
Mittelmeermöwe
Englischer Artname: 
Yellow-legged Gull
Schutzstatus: 
Hessen: Rote Liste R, 3-6 Brutpaare

Die Frankfurter Möwenkolonie in der Nähe des Hauptbahnhofs ist für Großmöwen sehr attraktiv. Neben Hering- und Mantelmöwe hat sich auch die Mittelmeermöwe hier angesiedelt und ihr Areal so auf natürliche Art erweitert. Die wenigen Brutpaare finden sich bei uns entlang von Rhein und Main. Hier jagt sie nicht in der Nähe von Mülldeponien, wie es viele andere Möwen in Städten tun, sondern sucht sich ihre Beute – Fische, Schnecken und kleine Säuger –  auf natürliche Weise.

Saatkrähe ( Corvus frugeligus )

Artname (deutsch): 
Saatkrähe
Englischer Artname: 
Rook

In Hessen besiedeln Saatkrähen traditionell nur die Flusstäler von Kinzig, Main, Rhein und Lahn. Sie suchen ihre Schlafplätze unter lautem Geschrei auf. Aufgrund der Geräuschkulisse in Brutkolonien wurden sie in Siedlungen bekämpft. Auch in letzter Zeit werden wieder mehr Gerüchte über die illegale Beseitigung dieser Singvögel laut. Dabei sind die cleveren Krähen das ganze Jahr über zu bestaunen und ihre Gewieftheit ist bemerkenswert. Im Gegensatz zu den bekannten, schwarzen Rabenkrähen weisen Saatkrähen eine helle Schnabelbasis auf.

Straßentaube ( Columba domestica )

Artname (deutsch): 
Straßentaube
Englischer Artname: 
Feral pigeon
Schutzstatus: 
k.A.

Die Straßentaube ist zwar für den Städter häufig ein nerviger Vogel, da er oft als Krankheitsüberträger und Gebäudeverschmutzer wahrgenommen wird. Doch ist diese Art besonders interessant, da sie als verwilderte Haustaube ursprünglich von der Felsentaube abstammt. Diese war einst ein typischer Brutvogel in Felsen an Mittelmeerküsten und unsere Straßentauben sind heute äußerlich nicht mehr von ihrer Stammform zu unterscheiden. Durch die Domestikation wurde die Straßentaube auch in urbanen Räumen sesshaft und kann hier teilweise das ganze Jahr über brüten.

Infrastruktur: 
Fahrradweg, Parkplätze, Gastronomie, Parkanlage
© S. Rösner
© S. Rösner
Graugans im herbstlichen Platanenlaub. © S. Rösner
© S. Rösner
Das Mainufer. © S. Rösner
Graugans im herbstlichen Platanenlaub. © S. Rösner
Das Mainufer. © S. Rösner
© S. Rösner
© S. Rösner
Nilgänse vor der Skyline. © S. Rösner

Rettbergsaue zwischen Biebrich und Schierstein

item

Project Beschreibung

Mitten im Rhein - an der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen - erstreckt sich die etwa drei Kilometer lange und ca. 300 m breite Insel. Auf etwa 68 Hektar bietet die zwischen Biebrich und Schierstein gelegene Insel Campern und Naturliebhabern ein reich strukturiertes Einod.

Sie erreichen die Insel u.a. per Personenfähre: www.mainzund.de/mit-personenfaehre-auf-die-rettbergsaue/

Lesen Sie einen reisebericht bei GEO: http://www.geo.de/reisen/.../Mit-der-MS-Tamara-zur-Rettbergsaue

 

Weiterführende Links:

  • www.wiesbaden.de
  • Wikipedia
  • Restaurant Schloss Biebrich www.schlossbiebrich.de
  • Hacienda www.hacienda-restaurants.de
  • Rudersport 1888 www.rudersport1888.de
  • Campingplatz Rettbergsau www.rheingau.de
Live Preview
  • Schlagworte

    • Naturschutzgebiet
  • Autor/in

    S. Rösner, M. Marx

Schwarzmilan ( Milvus migrans )

Artname (deutsch): 
Schwarzmilan
Englischer Artname: 
Black kite

Die Schwarzmilane, die im Vergleich zu den Rotmilanen im Flug eine weniger starke Schwanzgabelung aufweisen, sind weltweit gesehen die häufigste Greifvogelart. In Deutschland beherbergt Hessen die meisten der deutschen Brutbestände – mehr als 10%. Üblicherweise halten sich Schwarzmilane in gewässernahen Waldrandbereichen oder in sogenannten „Galeriewäldern“ auf. Demnach besteht auch ihre Nahrung hauptsächlich aus Fischen, aber kann auch – oft schon tote – Kleinsäuger und Vögel beinhalten. Dafür suchen sie nicht selten in großen Trupps über Mülldeponien. Da Schwarzmilane oft in größeren Gruppen unterwegs sind, ist es auch nicht verwunderlich, dass sie Gemeinschaftsschlafplätze bilden. Nach dem Ende des Brutgeschäfts können an solchen Orten mehr als 100 Vögel zusammen anzutreffen sein, wovon die ersten ab Ende Juli in die westafrikanischen Überwinterungsgebiete aufbrechen.

Stockente ( Anas platyrhynchos )

Artname (deutsch): 
Stockente
Englischer Artname: 
Mallard

Die Entenart, die jeder von Kindheit an kennen sollte, ist die Stockente. Sie stellt nämlich die häufigste und am weitesten verbreitete Entenart dar. Die Stockente kommt überall dort vor, wo auch Gewässer anzutreffen sind und ist demnach wenig wählerisch. Die wichtigsten Strukturen, die sie in solchen Regionen benötigt, sind kleine, geschützte Bereiche in Ufernähe, um das Nest anzulegen. Doch selbst dieses Kriterium zur Nistplatzanlage wird flexibel von der Stockente ausgelegt. So wurden auch schon Nester auf Waldflächen oder an Gebäuden gefunden, die über einen Kilometer vom Gewässer entfernt waren. Obwohl die Stockente häufig anzutreffen ist, darf nicht unerwähnt bleiben, wie stark ihr hessischer Bestand in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat. Vermutlich der Bejagung in Hessen, Frankreich und im Mittelmeerraum geschuldet, beträgt der Verlust in Hessen mehr als ein Viertel. Möglicherweise tragen auch Faktoren wie Gelegeplünderung durch tierische Räuber oder abnehmende Eutrophierung zum Bestandsverlust in Hessen bei.

Fischadler ( Panadion haliaetus )

Artname (deutsch): 
Fischadler
Englischer Artname: 
Osprey

Die Geschichte des Fischadlers in Deutschland gleicht einer kleinen Erfolgsstory. Früher wurde sein Bestand durch exzessive Verfolgung fast vollkommen ausgerottet. Heute vermehren sich diese Greife wieder und breiten sich wieder gen Westen aus. Trotzdem gab es seit über 100 Jahren keinen erfolgreichen Brutversuch dieser Fischfresser mehr in unserem Bundesland. Doch da die Fischadler immer wieder in hessische Gebiete vordringen und dort Balz- und Paarungsverhalten zeigen, ist davon auszugehen, dass zukünftige Bruten möglich sind. Deshalb wurden in einigen Teilen Hessens auch künstliche Nisthilfen angebracht, um die Vögel in ihrem Besiedlungsvorhaben zu unterstützen. Sollte ein Brutversuch hier gelingen, dann wäre Hessen der bisher westlichste, deutsche Brutstandort von Fischadlern.

Lachmöwe ( Larus ridibundus )

Artname (deutsch): 
Lachmöwe
Englischer Artname: 
Black-headed gull

Obwohl der Name dazu einlädt, zu denken, die Lachmöwe könnte sehr viel lachen, bezieht er sich eher auf die „Lache“ – Pfütze. Da sie sich oft in Kolonien auf Seen, in Schilfzonen, in Sumpfgebieten oder küstennahen Gewässern aufhält, bezieht sich ihr Name also eher auf ihren Aufenthaltsort als auf ihre Stimme. Obwohl Lachmöwen in Deutschland zu den weit verbreiteten Brutvögeln gehören, sind sie in Hessen eher selten vertreten. Dies liegt vor allem am Mangel möglicher Brutplätze. Die wenigen vorhandenen Brutpaare befinden sich überwiegend in Gebieten mit weit reichenden Verlandungszonen an stehenden und langsam fließenden Gewässern. Nach der Brutzeit kommt es insbesondere am Rhein und Main zu großen Lachmöwenvorkommen, da sie dort die Schlafkolonien bilden.

Wanderfalke ( Falco peregrinus )

Artname (deutsch): 
Wanderfalke
Englischer Artname: 
Peregrine falcon

Der schnellste Vogel im Sturzflug ist der Wanderfalke. Die Angaben zu seinen Spitzengeschwindigkeiten reichen von 140km/h bis zu 340km/h. Gepaart mit seiner Wendigkeit ist es für ihn ein leichtes, Beute von der Größe eines Finks bis zur Pfeifente zu ergreifen. Deshalb wurden die Tiere auch schon im Mittelalter gehalten und zur Jagd abgerichtet. Aufgrund des Einsatzes von DDT zur Insektenvernichtung hatten diese Vögel in 1950er bis 1970er Jahren allerdings mit erheblichen Bestandseinbußen zu kämpfen. Da sie Räuber sind und damit weit oben in der Nahrungskette stehen, reicherte sich das fettlösliche DDT im Körper der Altvögel an. Die Auswirkungen waren tragisch, denn durch die Giftstoffe wurde der Zustand der Eischalen beeinflusst. Sie wurden so weich und brüchig, dass sie unter dem Gewicht der brütenden Tiere zerbrachen. Durch das Verbot dieses Insektizids konnten sich die Vögel aber glücklicherweise wieder erholen und finden neben ihren früheren Nistmöglichkeiten heutzutage auch neue Habitate in urbanen Gebieten, die sie gerne besetzen.

Infrastruktur: 
Wanderweg, Campingplatz, Gastronomie

Ockstädter Kirschenberg

item

Project Beschreibung

Der Ockstädter Kirschenberg ist mit seinen über 100 ha das größte zusammenhängende Streuobstgebiet in Hessen. Rund 40.000 Kirschbäume und mehr als 10.000 andere Obstbäume verwandeln den Hang im Frühling zu einem weißen prächtigen Blütenmeer. Noch gibt es zahlreiche alte Obstbäume, die gepflegt und auch der Obstgewinnung dienen, jedoch werden immer mehr Bestände durch Niederstammobst ersetzt. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da sich die Habitate verändern und für die typische Tier- und Pflanzenwelt der Streuobstwiese  verloren gehen.  Bemerkenswert ist, dass der Ockstädter Kirschenberg zu den bedeutendsten Siedlungsgebieten für den Gartenrotschwanz (Achtung nicht zu verwechseln mit dem Hausrotschwanz) zählt.  Der Gartenrotschwanz ist hier mit über 50 Revieren vertreten und gilt in Hessen als stark gefährdet und weist einen unzureichend  schlechten Erhaltungszustand auf.

Weiterführende Informationen:

  • Äppelwoi-Weg www.gutes-aus-hessen.de
  • Runde Bad Nauheim - Ockstadt (Kirschenberg) - Friedberg www.gps-tour.info
  • Zum Kühlen Grund Casa Tomeo www2.dasoertliche.de
  • Buslinie FB32 bis Haltestelle Friedberg (Hessen) - Ockstadt Am Kirschenberg
  • Kirschblütenwanderung Mitte - Ende April www.landservice-hessen.de
  • Aufstieg zum Adolfsturm in der Friedberger Burg von April bis Oktober
  • Hotel Garni www.hotel-stadt-friedberg.com

Parkplatz:

  • Parkplatz des Usa-Wellenbades Bad Nauheim

 

Live Preview
  • Schlagworte

    • Naturschutzgebiet
    • FFH
  • Autor/in

    A. Ewerling, S. Rösner
Ockstädter Kirschberg

Gartenrotschwanz ( Phoenicurus phoenicurus )

Artname (deutsch): 
Gartenrotschwanz
Englischer Artname: 
Common Redstart

Im südlichen Hessen haben Gartenrotschwänze ihre Verbreitungsschwerpunkte. Das liegt wahrscheinlich an der klimatisch günstigen Lage der besiedelten Gebiete. Zu seinen bevorzugten Habitaten gehören Weichholzauen, lichte Laub- und Kieferwälder sowie Streuobstwiesen. Gartenrotschwänze haben im Gegensatz zu Hausrotschwänzen nicht nur rötlich gefärbte Schwanzunterseiten, sondern auch die Brust ist rötlich. Außerdem sind die Männchen insgesamt aschgrau, haben ein schwarzes Gesicht und ein weißes „Strirnband“. Seit den 1950er Jahren wurden starke Bestandsabnahmen festgestellt. Manche Populaionsrückgänge wurden auf Dürreperioden im Überwinterungsgebiet, der Sahelzone, zurückgeführt. Andererseits wurden auch die generelle Verschlechterung der Überwinterungsgebiete und der starke Insektizideinsatz als Rückgangsursachen aufgezeigt. In den Brutgebieten  mussten zudem viele Streuobstwiesen Gebäudekomplexen weichen. Seit den 1990er Jahren scheinen sich die Bestände vielerorts aber stabilisiert zu haben und anzuwachsen.

Wendehals ( Jynx torquilla )

Artname (deutsch): 
Wendehals
Englischer Artname: 
Wryneck

Obwohl Wendehälse zu den Spechten gehören, gehen sie nicht der typischen Spechtaktivität, dem Baumhöhlen bauen, nach. Stattdessen nutzen sie schon existierende Specht- und Baumhöhlen und auch Nistkästen werden nicht ungern von ihnen genutzt. Sollten einmal zu wenig Bruthöhlen vorhanden sein, können Wendehälse auch ziemlich grob werden und schon besetzte Höhlen leeren. Sie werfen dann Eier und Küken aus den Nestern, um diese für ihre eigene Brut zu nutzen. Ihre Nahrung suchen sie dann, ähnlich wie der Grünspecht, in lückiger Vegetation am Boden. Dort stöbern sie nach Ameisen, bzw. Ameisenpuppen. Sollte ihnen bei der Jagd oder am Nest einmal ein möglicher Feind zu nahe kommen, fangen sie an ihrem Namen alle Ehre zu machen und drehen ihren Kopf mit lautem Zischen in alle Richtungen. Die sogenannte „Schlangenmimikry“ soll den Gegner verschrecken und verjagen.

Singdrossel ( Turdus philomelos )

Artname (deutsch): 
Singdrossel
Englischer Artname: 
Song thrush

Den oft wiederholten Gesang der Singdrossel haben bestimmt viele Menschen schon einmal vernommen. Dennoch ist diese Vogelart vielen unbekannt, da sie sich häufig gut versteckt in dichtem Gebüsch aufhält. Zusätzlich trägt auch ihre unauffällige braune Färbung zu ihrer Unscheinbarkeit bei. Aber  nur, weil man sie nicht oft zu Gesicht bekommt, heißt das nicht, dass Singdrosseln selten bei uns vorkämen. Ganz im Gegenteil. Sie kommt in Hessen zwar  nirgendwo in extrem hoher Dichte vor, doch zählt sie dennoch zu den häufigsten Brutvögeln mit 111000 – 125000 Brutpaaren. Das kommt vor allem durch ihr regelmäßiges Vorkommen in Wäldern aller Art, aber auch im reich strukturierten Offenland oder in begrünten Ortsteilen zustande. Da sie nicht auf Altholzbestände angewiesen ist, kann weiterhin davon ausgegangen werden, dass sie auch in Zukunft keine Bestandseinbußen zu verzeichnen haben wird.

Gartenbaumläufer ( Certia brachydactyla )

Artname (deutsch): 
Gartenbaumläufer
Englischer Artname: 
Short-toed Treecreeper

Der Gartenbaumläufer verschwimmt optisch sehr gut mit der Baumrinde, an der er sich vorzugsweise aufhält. Den Stamm erklettert er dabei zumeist von unten nach oben in spiralförmigen Bewegungen. Wenn er enge Baumspalten oder abstehende Baumrinde findet, nutzt er solche Strukturen, um dort zu brüten. Wenn er sich so gut getarnt zwischen der Baumrinde aufhält, ist es wenig erstaunlich, dass er selten gesichtet wird, obwohl er auch regelmäßig in Siedlungsbereichen vorkommt. Dennoch bevorzugt er Laub- und Mischwälder, vor allem aber Auwälder. Durch das Ausbringen von Spezialnistkästen mit seitlichen Eingängen, kann das Vorkommen von Gartenbaumläufern gesteigert werden. In solchen Kästen können in harten Wintern  mit weniger als -10°C Außentemperatur auch bis zu 20 Individuen zusammenrücken, um sich gegenseitig zu wärmen.

Mehlschwalbe ( Delichon urbica )

Artname (deutsch): 
Mehlschwalbe
Englischer Artname: 
House martin

Wahre Kulturfolger  sind Mehlschwalben, denn sie kommen vor allem in Siedlungsbereichen vor. Im Gegensatz zur Rauchschwalbe besteht auch keine direkte Bindung an die Viehhaltung. Allerdings zeigen ländliche Regionen deutliche höhere Mehlschwalbenvorkommen als Wohnsiedlungen. Wahrscheinlich liegt das an der größeren Verfügbarkeit von Nistmaterial in Nestnähe in diesen Gebieten. Zu Zeiten der Entstehung  von Neubaugebieten in den 1950er bis 1970er Jahren fanden Mehlschwalben vermutlich ein hohes Angebot an Nahrung und Nistplatzmöglichkeiten, weshalb in diesem Zeitraum ihr Bestand anstieg. Nach Besiedlung der Gebäude und zusammen mit der Landwirtschaftsintensivierung nahmen die Bestände allerdings wieder ab. Vermutlich „bereinigten“ die Hausbesitzer die Gebäude von den Nester, damit die Fassaden frei von Kotspuren blieben. Das Anbringen von Kotbrettern konnte dieses Problem zum Glück weitestgehend beseitigen und so scheinen die Mehlschwalbenvorkommen stabil bis leicht steigend zu sein.

Infrastruktur: 
Wanderweg, Teerweg, Informationstafeln, Gastronomie, Übernachtung
Ockstädter Kirschenberg. @ S. Rösner

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